Auch im 71. Austragungsjahr des Europäischen (Schul-) Wettbewerbs wurden die regionalen Preisträgerinnen und Preisträger aus dem Raum Hameln-Pyrmont und Schaumburg durch die überparteiliche Europa-Union für ihre erfolgreiche Mitwirkung am Wettbewerb geehrt. Als Veranstaltungsort wurde erstmals die Aula des Albert-Einstein-Gymnasiums, selbst Europa- und Preisträgerschule, gewählt. Unterstützt von der Europa-AG des AEG und von Kuchenspenden der Europa-Union, konnte in ansprechendem Rahmen auf die vergangene Wettbewerbsrunde zurückgeschaut werden.
„Europa (Un-)Limited“ lautete das Oberthema des 71. Europäischen Wettbewerbs. Das – wieder aktuelle – Thema von Grenzen, die zu überwinden und Brücken, die zu bauen sind, stand dabei im Fokus verschiedener Themenmodule. „Grenzen in und um Europa können durchlässig oder trennend, (un)sichtbar oder (un)überwindbar sein“, hieß es in der Ausschreibung. Wo Schülerinnen und Schüler Grenzen ziehen, wo sie diese einreißen, welche überbrückt werden und welche die Teilnehmenden wichtig finden – dies sollte mit den Teilnahmebeiträgen dargestellt werden.
Im Weserbergland konnten in diesem Jahr Schüler und Schülerinnen des Albert-Einstein-Gymnasiums und des Schiller-Gymnasiums aus Hameln, des Humboldt-Gymnasiums aus Bad Pyrmont, der Berufsbildenden Schulen Rinteln sowie des Gymnasiums Ernestinum, ebenfalls aus Rinteln, die begehrten Bundes- und Landespreise gewinnen. Sie alle waren von der heimischen Europa-Union eingeladen worden. Der Einladung gefolgt waren jedoch – zum großen Bedauern der Veranstalter und auch der Landesbeauftragten Claudia Kirsten und des Jurymitglieds Michael Thomas – nur die Preisträger und Preisträgerinnen der beiden Hamelner Gymnasien. Die BBS Rinteln musste am Vorabend ihre Anmeldung aus Krankheitsgründen zurückziehen, die beiden anderen Schulen hatten nicht reagiert. Aus diesem Grund soll für zukünftige Ehrungen im persönlichen Gespräch geklärt werden, ob es am Termin – einem Samstag – am Ort (Hameln) oder an anderen Gründen lag.
Also wurden die anwesenden Preisträger umso herzlicher empfangen, ihre Arbeiten ausführlich vorgestellt. Nach Grußworten von Bettina Schröder-Brautlecht (Stv. Schulleiterin des AEG) und Johannes Schraps (Schirmherr des EW auf regionaler Ebene) ehrten der Kreisvorsitzende der Europa-Union, Cord Wilhelm Kiel, und Claudia Kirsten zuerst Luise Schlimme (Albert-Einstein-Gymnasium) für ihren Landespreis im Modul 2-1, „Reise durch Europa“. Luise hatte eine filmische Reise durch Europa unternommen und dabei in einigen Ländern Teile für ein Europa-Puzzle gesammelt, die ihr muttersprachliche Freunde in diesen Ländern überreichten. Einen Bundes- und einen Landespreis konnte Sofia Serohina (Schiller-Gymnasium) im Modul 2-3 („Spreng den Rahmen!“) gewinnen, für das die aus der Ukraine geflüchtete Schülerin ein Bild gemalt hatte, das unter anderem sie und ihre verstorbene Großmutter zeigt. Das beeindruckende, zugleich nachdenklich als auch Hoffnung machende Bild wurde als Motiv für alle Urkunden des diesjährigen EW ausgewählt und zählte damit zu den besten Arbeiten bundesweit. Auch Christian Wüstefeldt (Schiller-Gymnasium) konnte auf Bundes- und auf Landesebene jubeln. Sein Song zum Modul 3-3 („Migration überschreitet Grenzen“) sorgte auch während der Preisverleihung für Aufmerksamkeit und starken Beifall. Christian hatte den Song („Der Weg“) selbst komponiert und getextet und im eigenen (Heim-)Studio eingespielt und eingesungen. Kian Mirzadeh (Albert-Einstein-Gymnasium) schließlich konnte für seine schriftliche Arbeit im Modul 4-1 („Die EU – nur eine helfende Hand?“) nicht nur beim Europäischen Wettbewerb einen Bundes- und Landespreis gewinnen, sondern auch beim Wettbewerb der Kultusministerkonferenz. Damit erreichte Kian eine der höchsten Auszeichnungen, die es für Schüler in Deutschland zu gewinnen gibt.
Der Einsendeschluss für die neue, dann 72. Wettbewerbsrunde zum Thema „Europa – aber sicher!“ ist der 14. Februar 2025. Für den regionalen Vorwettbewerb ist der Einsendeschluss am 31. Januar, also direkt vor den Winterferien.
Cord Wilhelm Kiel