35 Jahre Austausch mit Fénelon - es lebe die deutsch-französische Freundschaft!

Was für ein Jubiläum! 35 Jahre Austausch mit Frankreich, 35 Jahre Partnerschaft mit dem collège lycée Fénelon Sainte-Marie in Paris. Ein Grund zum Feiern – und Anlass für einen Festakt, der am 4. Dezember weit über 100 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Frankreich, Eltern, Lehrkräfte und Gäste in die AEG-Aula lockte. 

Musikalisch wurde der Festakt stimmungsvoll von der BigBand unter der Leitung von Tobias Carmine begleitet. In seiner Begrüßung und Festrede feierte Schulleiter Sönke Koß die deutsch-französische Freundschaft. Seine Ausführungen wurden von Cathérine Bourgeon Damour, die als Lehrerin am College Fénelon den Austausch seit vielen Jahren von Frankreich aus betreut, zusammenfassend übersetzt. „Dieses Jubiläum ist ein Zeichen der Freundschaft, des kulturellen Austauschs und der gemeinsamen Bildung, die wir über mehr als drei Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben“, so Koß. Als der Austausch vor 35 Jahren ins Leben gerufen wurde, sei die Idee dahinter ebenso visionär wie einfach gewesen: jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, in die Welt einer anderen Kultur einzutauchen, eine fremde Sprache zu sprechen und dabei Freundschaften zu knüpfen, die oft ein Leben lang halten. „Der Austausch begann damals mit einer kleinen Gruppe von engagierten Lehrkräften und mutigen Schülerinnen und Schülern, die bereit waren, über ihre Komfortzone hinauszugehen“, blickte Koß zurück. „Es galt, Vorurteile zu überwinden, Logistik zu bewältigen und Vertrauen zu schaffen. Doch von Anfang an war klar: Diese Initiative war von unschätzbarem Wert.“ Der Schüleraustausch sei ein lebendiges Projekt, das weiterhin wachsen solle. „Ich wünsche mir, dass wir diesen Geist der Offenheit und des Lernens weiterhin fördern und gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, in der Austauschprogramme wie dieses zu einer Selbstverständlichkeit werden.“

Sehr ausführlich berichtete Rainer Dannenberg von den Anfängen des Austausches. Dannenberg, der vor 35 Jahren Initiator und bis 2010 auch Organisator des Austausches war, blickte auf das Jahr 1989, als alles losging, zurück. „Goldener Oktober 1989 am AEG“ war das Stichwort – gleichzeitig zum ersten Austausch mit Frankreich fanden seinerzeit der Besuch einer israelischen Austauschgruppe sowie der Austausch mit Alton – der leider inzwischen „eingeschlafen“ ist – statt. Auch das Friedenstor sei in jenem Oktober eingeweiht worden. „Damals erlebten die Gäste auch die verstörende Situation der innerdeutschen Grenze“, erinnerte Rainer Dannenberg. „Drei Wochen später, während die französischen Gäste in Hameln sind, fällt die Mauer“.  Im Mai 1991 sei dann das AEG zum ersten Mal mit einer Schülergruppe in Paris gewesen. Dannenberg erinnerte an die logistischen Herausforderungen jener Zeit, als es eine Woche dauerte, bis ein Brief aus Hameln in Frankreich war – und eine weitere Woche bis zur Antwort. Als es (ohne Computer) lange dauerte, um Listen auszufüllen – und ggf. mit „Tipp-Ex“ zu korrigieren. Und als der Erwerb einer Gruppen-Zugfahrkarte umfangreiche Dokumente erforderten, die Züge aber pünktlich fuhren. Abschließend dankte Rainer Dannenberg den „drei Personen, die nach meinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst 2010 den Austausch begleitet haben“: Cathérine Bourgeon Damour, Arno Krebbel und Karin Hänel.

Grußworte des Schulleiters des College Fénelon und der Stadt Hameln schlossen sich an. Frédéric Gavat, der es nicht geschafft hatte, vor Ort zu sein, überließ es Catherine Bourgeon Damour, sein Grußwort auf Französisch und Deutsch zu übermitteln. „Wie jeder von Ihnen freue ich mich über die wunderbare Langlebigkeit unseres Austauschs“, betonte Gavat, durch die „eine wunderbare Freundschaft, die dank des Engagements der Lehrer zwischen unseren Einrichtungen entstanden ist.“ In einer Welt, in der bestimmte Demokratien untergraben werden, in der sich Krieg vor den Toren Europas zusammenbraut, in der die Rechte bestimmter Kategorien von Menschen verletzt werden, erscheine es von grundlegender Bedeutung, jungen Menschen beizubringen, offen für andere Kulturen, andere Lebensweisen zu sein, „kurz gesagt, sich allgemein gegenüber anderen zu öffnen. Dabei geht es nicht nur um Toleranz oder Respekt. Es geht vor allem darum, sich mit dem Reichtum der Differenz bereichern zu lassen.“

Der ehemalige AEG-Schüler Hagen Langosch, inzwischen Bürgermeister der Stadt Hameln, überbrachte die Grüße der Stadt. „Austausch bedeutet Arbeit, ehrenamtlich wird viel Kraft und Zeit investiert“, betonte Langosch, der selbst vor 10 Jahren am Austausch teilnahm und eigene Erfahrungen schilderte. „35mal Austausch bedeutet 35mal Anschub für neue Gefühle, Erfahrungen und Herausforderungen.“ Ein Filmbeitrag, in dem Schülerinnen und Schüler des AEG sowie unsere Gäste aus Fénelon zu ihren Austauscherfahrungen befragt wurden, sowie ein deutsch-französisches Rudelsingen unter der Leitung von Natalie Evans schlossen den Festakt auf lockere, geradezu ausgelassene Weise. Das anschließende Büffet ließ ebenso keine Wünsche offen wie die finale „DJ Oli Party“. Während des Abends gab es außerdem Möglichkeiten für ein gemeinsames Familienfoto in der Fotobox.

Cord Wilhelm Kiel

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