Was bedeutet bilingualer Unterricht?
Sie als Eltern fordern eine intensive fremdsprachliche Bildung ihrer Kinder, damit sie auf die zunehmenden internationalen Verflechtungen in Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichem Leben vorbereitet werden.
Um diesen Forderungen gerecht zu werden, bietet das Albert-Einstein Gymnasium seinen Schülern an, zusätzlich zum Englischunterricht die Fächer Erdkunde und Geschichte in englischer Sprache zu lernen.
Die Lerninhalte in beiden Fächern werden vom deutschen Curriculum bestimmt, d.h. die "Bili-Schüler" lernen inhaltlich genau das Gleiche wie ihre Mitschüler, die den muttersprachlichen Unterricht besuchen.
Bei der Auswahl von Themen und Raumbeispielen werden, wo immer möglich, Bezüge zu den Zielländern hergestellt.
Der bilinguale Sachunterricht wird wie folgt angeboten:
- Im Jahrgang 6 findet eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Schwerpunkt Erdkunde auf Englisch statt.
- In den Jahrgängen 7-11 wird der Erdkundeunterricht in englischer Sprache angeboten.
- In den Jahrgängen 8-9 und ggf. 10 wird der Geschichtsunterricht in englischer Sprache angeboten.
- In der Q-Phase (Jahrgänge 12 und 13) gibt es wechselnde Angebote, z.B. Wirtschaftsenglisch
Was spricht für bilingualen Unterricht?
Fundierte Fremdsprachenkenntnisse sind heute eine der wichtigsten Qualifikationen der heranwachsenden Generationen im Vereinten Europa. Der Fremdsprachenerwerb kann einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und zum Hineinwachsen in ein mehrsprachiges Europa leisten.
In vielen Berufsgruppen, die traditionell von Gymnasiasten angestrebt werden sowie in einem auf das Abitur folgenden Studium wird eine solide Kommunikationsfähigkeit in zwei oder sogar drei Fremdsprachen verlangt. Kommunikationsfähigkeit ist eine Schlüsselqualifikation, die nicht auf den muttersprachlichen Bereich begrenzt werden kann. Bilinguales Lernen gibt Lernen eine neue Qualität, indem das Begreifen anderer Völker in ihrem Selbstverständnis und ihrer Weltsicht die eigene Identitätsentwicklung bereichert. Unterricht dieser Art unterstützt zudem die politische Bildung, ermöglicht ein tief greifendes Erschließen der Realität und fördert die Entwicklung räumlicher und sprachlicher Handlungskompetenz.
Der bilinguale Unterricht fördert die Sprachkenntnisse entscheidend und stellt eine wichtige Zusatzqualifikation dar, die im Zeugnis bescheinigt wird.
Erdkunde und Geschichte bilingual können als 4. Prüfungsfach im Abitur gewählt werden, wenn Englisch weiteres Prüfungsfach ist.
Warum geht es mit Erdkunde auf Englisch los?
Aufgrund der besonderen Eignung des Faches beginnen die Schüler an unserer Schule in Klasse 7 ihre "bilinguale Laufbahn" mit Erkunde. Im Fach Erdkunde ist die Nähe zur fremdsprachlichen Landeskunde besonders gegeben, da landeskundliche Inhalte und Zielsetzungen oft übereinstimmen. Die Geographie ist durch ihre inhaltliche und methodische Struktur besonders geeignet, da
- die Unterrichtsgegenstände oft sehr anschaulich sind,
- durch alltägliche und lebensnahe Sprechinhalte schülernahe Sprechanlässe gegeben sind (authentische Lernsituation),
- eine behutsame fremdsprachliche Progression von der Beschreibungsphase bis hin zur Problematisierungsphase stattfinden kann,
- eine Vielfalt von Methoden eingesetzt werden kann und dieses kontinuierliche Arbeiten mit Karten, Diagrammen und Tabellen immer wiederkehrende Lexeme einprägt und
- Fachtermini somit erworben werden.
Gibt es Ergebnisse und Bewertungen zu den Vorteilen bilingualen Unterrichts?
Bis zum bilingualen Abitur gelingt es nachweislich, eine qualitativ und quantitativ deutlich erhöhte Kompetenz in der englischen Sprache zu vermitteln. Der inhaltliche Kenntnisstand entspricht in der Regel dem, der auch in der Muttersprache erreicht wird. Die Fähigkeit zum adäquaten Gebrauch der Fachtermini in der Fremdsprache wird verbessert.
Das bilinguale Sachfach wird von Schülern nicht als schwieriger empfunden als andere Fächer und der erhöhe Zeitaufwand wird akzeptiert, da die Motivation und Lernanreiz des Neuen und Besonderen höher ist. Nach kurzer Zeit wird Englisch von den Schülern als selbstverständliches Verständigungsmittel akzeptiert und benutzt. Sprechängste werden abgebaut, weil nicht ständig korrigiert wird.
Kontakte zu englisch-sprechenden Personen sind (z.B. durch Austauschfahrten) häufiger, die kulturelle Distanz wird verringert, das Bild vom "Anderen" unsicherer und somit flexibler. Fremde Gruppen werden im Allgemeinen neugieriger, zurückhaltender aber auch offener beurteilt.
SchülerInnenmeinungen:
- "Man lernt sich auf Englisch zu verständigen und auf Englisch zu diskutieren, das ist wichtig für später."
- "Man bekommt viel Sprachgefühl, durch die unterschiedlichen Themenbereiche, das ist ganz anders als die Texte im Englischbuch."
- "Man lernt, mit der englischen Sprache umzugehen, und fängt an, sicherer zu werden beim Englischsprechen."