Lemmingforscher Benoît Sittler nimmt Einsteiner mit auf eine Reise in den größten Nationalpark der Erde - in den Nordosten Grönlands

Am 14.2. nahm der Lemmingforscher Dr. Benoît Sittler von der Universität Freiburg und Leiter des Karupelv-Valley- Projekts die Einsteiner mit in den größten Nationalpark der Erde, nämlich in den Nordosten Grönlands, wo er seit 37 Jahren die Lemmingzyklen erforscht. Sittler war der Einladung der Garten-AG gefolgt, die sich im Rahmen des diejährigen ZAP-Artenschutzwettbewerbs mit dem Ökosystem der Arktis beschäftigt. Tolle Fotos und viele Informationen zu den Langzeitfeldforschungen fesselten die kleinen und großen Zuhörer. Sittler und sein Team konnten u.a. feststellen, dass seit etwa 2004 die Massenvermehrungen der Lemminge, die über das Zählen der Winternester erfasst werden, ausbleiben, und zwar als direkte Folge des Klimawandels, weil den Lemmingen die Zeit unter der schützenden Schneedecke fehlt, weil der Schnee aufgrund der höheren Temperaturen später fällt und eher schmilzt.  Von den Lemmingen ernähren sich aber auch die Schneeeulen und Falkenraubmöwen sowie deren Nachwuchs. Gibt es nicht genug Leminge, so brüten auch deutlich weniger Schneeeulen und Falkenraubmöwen im Untersuchungsgebiet und viele Jungvögel sterben bereits vor dem Flüggewerden. Das Problem der Eisbären ohne das tragende Packeis Robben zu jagen, ist bekannt, aber auch die Moschusochsen als Pflanzenfresser bekommen durch den Klimawandel Ernährungsprobleme. Pulverschnee können die mit den Ziegen verwandten Moschusochsen ohne Schwierigkeiten mit den Hufen wegscharren und so an die Pflanzendecke kommen, aber wenn der Pulverschnee taut, nass wird und dann wieder friert, bildet sich eine Eiskruste, die nur schwer zu beseitigen ist. Die Tiere sterben dann vor Erschöpfung oder Hunger. Das eigentlich sehr stabile Ökosystem der Arktis mit sehr einfachen Nahrungsbeziehungen gerät ins Straucheln, die Tiere, die eigentlich sehr gut an die Bedingungen der Arktis angepasst sind, müssen sich zukünftig großen Herausforderungen stellen, wenn wir den KLimawandel nicht deutlich verlangsamen. Und dazu kann jeder im kleinen Rahmen beitragen! Ein großer Dank geht an Benoît Sittler für seinen Besuch bei uns im AEG, an unseren kleinen Eisbären Enna Stab für die Sammlung von Spenden am Tag der offenen Tür und an die gesamte Schulgemeinschaft, die durch gebackene Crêpes und Waffeln nun das Forschungsprojekt rund um den Lemmingforscher finanziell kräftig unterstützt und damit auch zum Erhalt dieser großartigen Landschaft beitragen kann.

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