Spanienaustausch 2024

Albert-Einstein-Gymnasium Hameln – International College of Granada

In diesem Schuljahr haben die Schülerinnen und Schüler der Spanisch-Kurse des 8. Jahrgangs des Albert-Einstein-Gymnasiums in Hameln die Chance erhalten, an einem Schüleraustausch nach Granada in Spanien teilzunehmen. Gern berichten wir über unsere Erfahrungen und Eindrücke:

Unsere Zeit in Granada

Vorbereitung und Ankunft
Die Vorfreude auf unseren siebentägigen Austausch nach Granada war groß. Seit der sechsten Klasse lernen wir Spanisch in der Schule, und wir freuten uns darauf, unsere Sprachkenntnisse durch den Austausch zu verbessern und eine neue Kultur kennenzulernen. Nach der langen Hinreise mit zahlreichen Stationen per Bahn, Flugzeug und Bus waren wir schließlich mit Sonnenuntergang an unserer Partnerschule in Granada angekommen. Von dort wurden wir von unseren Gastfamilien in Empfang genommen und abgeholt. Die ersten Eindrücke der Natur und Landschaft auf der Fahrt zur Partnerschule waren überwältigend.

Das Leben in der Gastfamilie
Die Gastfamilien, bei denen wir in der Austauschwoche wohnten, waren meistens sehr freundlich. Einige bemühten sich sehr, uns eine schöne Zeit in Spanien zu bereiten. Insbesondere viele der Eltern waren sehr bemüht, mit uns ins Gespräch zu kommen und uns im Land willkommen zu heißen. Aufgrund der Sprachbarriere ist dies jedoch nicht überall gelungen. Insbesondere mit Eltern, die ausschließlich Spanisch sprachen, fiel die Verständigung recht schwer. Hier merkte man, dass wir erst seit 2,5 Jahren Spanisch lernen und der Wortschatz noch recht gering war, was teilweise zu Missverständnissen führte.

Auch die Verwandtschaft der Austauschschüler, wie Großeltern, Tanten, Onkel und natürlich die Geschwister, wurden einigen von uns vorgestellt und nahmen uns herzlich in Empfang.

Unsere spanischen Austauschschülerinnen und -schüler hießen uns unterschiedlich willkommen. Einige freuten sich sehr auf uns, hatten Lust, Zeit mit uns zu verbringen, uns an ihrem Alltag teilhaben zu lassen und uns wirklich kennenlernen zu wollen. Andere ignorierten uns oder wirkten, als wären wir nicht willkommen oder eine Belastung. Durch diese unterschiedlichen Erfahrungen hat jeder von uns etwas anderes aus dieser Zeit mitgenommen. Wir alle konnten viele Eindrücke der anderen Kultur und des Alltags kennenlernen und sehr viel dazulernen.

Der Schul- und Gruppenalltag
Der Schulbesuch in Granada stellte für uns eine weitere Herausforderung dar. Das Schulsystem unterscheidet sich deutlich von dem deutschen. Die Schule dort beginnt um 9:00 Uhr und endet um 17:00 Uhr. Solch lange Schultage sind wir nicht gewohnt. Auch die Verpflegung und die sehr geringe Möglichkeit, Flüssigkeit während des Schultages zu sich zu nehmen, brachten einige von uns an ihre körperlichen Grenzen. Die Lehrer waren aber alle sehr nett. Doch auch im Gruppenalltag mussten einige von uns die Erfahrung machen, von den Austauschpartnerinnen und -partnern ignoriert oder schlecht behandelt zu werden. Dies führte dazu, dass sich diese von uns ausgeschlossen und vernachlässigt fühlten.

Dadurch, dass einige unserer Austauschpartnerinnen und -partner untereinander sehr zerstritten waren und nichts miteinander zu tun haben wollten, wurden die ihnen zugeteilten deutschen Kinder von gemeinsamen Aktivitäten ausgeschlossen und ausgegrenzt. Hierunter litten nicht nur diese, sondern auch die Kinder, die teilnehmen durften, aber ihre Freunde nicht sehen konnten. Die Lehrer organisierten vielseitige und auch lustige Ausflüge, bei denen die Zeit schnell verging. Ein Highlight war der Besuch eines riesigen Kletterparks. Dieser Ausflug war besonders schön.

Kulturelle Erlebnisse und Entdeckungen
Obwohl die Zeit in Granada schwierig war, gab es auch einige positive Erlebnisse. Wir hatten die Gelegenheit, die berühmte Alhambra zu sehen. Ein wirklich eindrucksvolles Gebäude. Leider konnten wir nicht hineingehen, da sie ausgebucht war. Die Stadtrundführerin konnte uns viel über die Geschichte und die beeindruckende Architektur erzählen.

Die Alhambra, ein Meisterwerk der maurischen Baukunst, ist nicht nur ein Palast, sondern eine ganze Festung, die ursprünglich im 13. Jahrhundert von den Nasridenkönigen erbaut wurde. Ihre prachtvollen Höfe, detailreichen Mosaiken und der atemberaubende Blick auf die Stadt Granada und die umliegenden Berge machen sie zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Spaniens. Die Alhambra spiegelt die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe Andalusiens wider und ist ein Symbol für das Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen in der Geschichte Spaniens.

Auch die Altstadt von Granada mit ihren engen Gassen war sehr beeindruckend. Granada ist eine Stadt, die reich an Geschichte und Kultur ist, mit Einflüssen aus der maurischen, christlichen und jüdischen Vergangenheit. Die Albayzín, das alte arabische Viertel, ist bekannt für seine weißen Häuser, blumengeschmückten Balkone und atemberaubenden Ausblicke auf die Alhambra. Die Atmosphäre in den Straßen ist lebendig und vielfältig, und das selbst bei dem Regenwetter, was uns während unserer Reise begleitet hat. Granada ist wirklich eine Reise wert (und sonst auch eher sonnig und trocken).

Ein weiteres Highlight war unser Ausflug zur Tropfsteinhöhle Cueva de Nerja, einer der größten und bekanntesten Höhlen Spaniens. Die Höhlen von Nerja befinden sich in der Nähe der Stadt Nerja an der Costa del Sol in der Provinz Málaga. Diese beeindruckende Höhlenformation erstreckt sich über etwa fünf Kilometer und ist eine der bekanntesten und meistbesuchten Höhlen in Spanien. Sie bietet atemberaubende Stalaktiten und Stalagmiten sowie riesige Hallen, die einen in Staunen versetzen. Vom Eingang der Höhle aus konnte man das Meer sehen, was die Szenerie noch spektakulärer machte. Dieser Ausflug beinhaltete auch einen Besuch am Meer, wo wir die Gelegenheit hatten, die wunderschöne Küstenlandschaft zu sehen.

An einem Abend durften wir den Flamenco tanzen lernen. Das hat einigen viel Freude bereitet und war ein lustiger Teil des Austauschprogrammes.

Spanier in Deutschland
Fast drei Monate später besuchten uns die spanischen Austauschschülerinnen und -schüler in Deutschland. Durch unsere Erfahrungen, die wir in Spanien gemacht hatten, waren unsere Erwartungen sehr gemischt. Einige von uns freuten sich darauf, die Erfahrungen in Deutschland zu verbessern, während andere skeptisch waren aufgrund der vorherigen Schwierigkeiten.

Die Spanierinnen und Spanier waren auch bei uns in Deutschland nicht immer sehr freundlich. Teilweise kommandierten sie uns herum, wollten keine Zeit mit uns verbringen, sondern nur mit ihren eigenen Klassenkameradinnen und -kameraden und das auch am Abend oder Wochenende. Wir versuchten unser Möglichstes, das zu organisieren. Auch in den Familien benahmen sich die spanischen Austauschschülerinnen und -schüler sehr unterschiedlich. Einige verbrachten Zeit mit den Familienmitgliedern, nahmen gern an den von den Familien geplanten Ausflügen und Aktivitäten teil. Andere gingen sofort ins Zimmer und verbrachten lediglich beim Essen Zeit mit den Familien.

Fazit
Unser Austausch nach Granada war eine schwierige, aber lehrreiche Erfahrung. Trotz der vielen Herausforderungen und der Frustration haben wir gelernt, wie wichtig es ist, aus seiner Komfortzone herauszutreten und sich neuen Situationen zu stellen. Auch wenn die Woche nicht so verlaufen ist, wie es sich viele von uns erhofft hatten, sind wir dankbar für die Erfahrung. Manchmal sind es gerade die schwierigen Erfahrungen, die uns am meisten lehren und uns helfen, zu wachsen.

Für viele von uns stellten die sieben Tage in Granada eine bedeutende Herausforderung dar. Wir hatten häufig Probleme mit Heimweh, fühlten uns nicht dazugehörig und insbesondere am Wochenende sehr allein. Die Erfahrung war aufgrund von Kommunikationsproblemen sowie kulturellen Unterschieden anstrengend und gelegentlich frustrierend. Dennoch haben wir trotz dieser Schwierigkeiten viel über uns gelernt. Wir haben gelernt, uns selbst in herausfordernden Situationen zu behaupten und durchzuhalten. Außerdem haben wir unsere eigene private Situation viel mehr zu schätzen gelernt.

Der Austausch in Granada war zwar nicht das, was wir uns vorgestellt hatten, aber er hat uns verdeutlicht, wie bedeutend es ist, neuen Dingen gegenüber offen zu sein und sich den Schwierigkeiten des Lebens zu stellen. Darüber hinaus sind wir als deutsche Gruppe näher zusammengewachsen und haben den Mut entwickelt, uns selbst zu reflektieren und unser Zuhause mehr wertzuschätzen. Diese und andere wertvolle Fähigkeiten haben wir aus dieser Erfahrung mitgenommen.

Mia Lieber & Jette Pape, Jg. 9

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